德語(yǔ)格林童話:Der Mond
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2020-12-22 01:06
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)格林童話:Der Mond
Vorzeiten gab es ein Land, wo die Nacht immer dunkel und der Himmel wie ein
schwarzes Tuch darüber gebreitet war, denn es ging dort niemals der Mond auf,
und kein Stern blinkte in der Finsternis. Bei Erschaffung der Welt hatte das
n.chtliche Licht ausgereicht. Aus diesem Land gingen einmal vier Bursche auf die
Wanderschaft und gelangten in ein anderes Reich, wo abends, wenn die Sonne
hinter den Bergen verschwunden war, auf einem Eichbaum eine leuchtende Kugel
stand, die weit und breit ein sanftes Licht ausgo.. Man konnte dabei alles wohl
sehen und unterscheiden, wenn es auch nicht so gl.nzend wie die Sonne war. Die
Wanderer standen still und fragten einen Bauer, der da mit seinem Wagen
vorbeifuhr, was das für ein Licht sei. 'Das ist der Mond,' antwortete dieser,
'unser Schulthei. hat ihn für drei Taler gekauft und an den Eichbaum befestigt.
Er mu. t.glich .l aufgie.en und ihn rein erhalten, damit er immer hell brennt.
Dafür erh.lt er von uns w.chentlich einen Taler.'
Als der Bauer weggefahren war, sagte der eine von ihnen 'diese Lampe
k.nnten wir brauchen, wir haben daheim einen Eichbaum, der ebenso gro. ist,
daran k.nnen wir sie h.ngen. Was für eine Freude, wenn wir nachts nicht in der
Finsternis herumtappen!' 'Wi.t ihr was?' sprach der zweite, 'wir wollen Wagen
und Pferde holen und den Mond wegführen. Sie k.nnen sich hier einen andern
kaufen.' 'Ich kann gut klettern,' sprach der dritte, 'ich will ihn schon
herunterholen!' Der vierte brachte einen Wagen mit Pferden herbei, und der
dritte stieg den Baum hinauf, bohrte ein Loch in den Mond, zog ein Seil hindurch
und lie. ihn herab. Als die gl.nzende Kugel auf dem Wagen lag, deckten sie ein
Tuch darüber, damit niemand den Raub bemerken sollte. Sie brachten ihn glücklich
in ihr Land und stellten ihn auf eine hohe Eiche. Alte und Junge freuten sich,
als die neue Lampe ihr Licht über alle Felder leuchten lie. und Stuben und
Kammern damit erfüllte. Die Zwerge kamen aus den Felsenh.hlen hervor, und die
kleinen Wichtelm.nner tanzten in ihren roten R.ckchen auf den Wiesen den
Ringeltanz.
Die vier versorgten den Mond mit .l, putzten den Docht und erhielten
w.chentlich ihren Taler. Aber sie wurden alte Greise, und als der eine erkrankte
und seinen Tod voraussah, verordnete er, da. der vierte Teil des Mondes als sein
Eigentum ihm mit in das Grab sollte gegeben werden. Als er gestorben war, stieg
der Schulthei. auf den Baum und schnitt mit der Heckenschere ein Viertel ab, das
in den Sarg gelegt ward. Das Licht des Mondes nahm ab, aber noch nicht merklich.
Als der zweite starb, ward ihm das zweite Viertel mitgegeben, und das Licht
minderte sich. Noch schw.cher ward es nach dem Tod des dritten, der gleichfalls
seinen Teil mitnahm, und als der vierte ins Grab kam, trat die alte Finsternis
wieder ein. Wenn die Leute abends ohne Laterne ausgingen, stie.en sie mit den
K.pfen zusammen.
Als aber die Teile des Monds in der Unterwelt sich wieder vereinigten, so
wurden dort, wo immer Dunkelheit geherrscht hatte, die Toten unruhig und
erwachten aus ihrem Schlaf. Sie erstaunten, als sie wieder sehen konnten: das
Mondlicht war ihnen genug, denn ihre Augen waren so schwach geworden, da. sie
den Glanz der Sonne nicht ertragen h.tten. Sie erhoben sich, wurden lustig und
nahmen ihre alte Lebensweise wieder an. Ein Teil ging zum Spiel und Tanz, andere
liefen in die Wirtsh.user, wo sie Wein forderten, sich betranken, tobten und
zankten, und endlich ihre Knüppel aufhoben und sich prügelten. Der L.rm ward
immer .rger und drang endlich bis in den Himmel hinauf.
Der heilige Petrus, der das Himmelstor bewacht, glaubte, die Unterwelt w.re
in Aufruhr geraten, und rief die himmlischen Heerscharen zusammen, die den b.sen
Feind, wenn er mit seinen Gesellen den Aufenthalt der Seligen stürmen wollte,
zurückjagen sollten. Da sie aber nicht kamen, so setzte er sich auf sein Pferd
und ritt durch das Himmelstor hinab in die Unterwelt. Da brachte er die Toten
zur Ruhe, hie. sie sich wieder in ihre Gr.ber legen und nahm den Mond mit fort,
den er oben am Himmel aufhing.