德語小說閱讀:風(fēng)中的柳樹(18)
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來源:網(wǎng)絡(luò)
2021-01-17 02:28
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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德語小說閱讀:風(fēng)中的柳樹(18)
Es dauerte nicht lange, bis Kr terich begriff, in welch misslicher Lage er sich befand. Da warf er sich auf den feuchten Kerkerboden, umgeben von der grimmigen Finsternis der mittelalterlichen Festung und vergoss verzweifelte Tr nen. Die sonnige Landstra e, auf der er sich vor kurzer Zeit noch so glücklich gefühlt hatte, lag nun ewig weit weg von ihm, drau en in der Welt.
Kr terich versank in tiefem Selbstmitleid. "Jetzt ist alles aus", sagte er. Bald würde sich niemand mehr an den beliebten sch nen Kr terich erinnern. Diesen reichen, sorglosen und immer h flichen Kerl. Er war hoffnungslos. Denn ihm war klar, dass er seine Strafe verdient hatte. "Wie sollte man mich wieder auf freien Fu setzen, wo ich doch diesen verruchten Autodiebstahl begangen habe und dazu noch den fettleibigen Polizisten wahrhaft fantasievolle Beleidigungen ins Antlitz geschmettert habe, die dieselben mit hochroten K pfen registrierten!", jammerte der Kr terich.
Er dachte an seine Freunde. Die kluge Ratte, den gescheiten Dachs und den toleranten Maulwurf! Sie hatten Recht gehabt mit ihren Vorhersagen! Oh je, ich bin verloren!" jammerte die Kr te wochenlang. Er entsagte selbst der leichtesten Kost und Erfrischung. Und das, obwohl der Kerkermeister ihm Bequemlichkeiten und Luxus versprach, ob der zahlreichen Geldscheine, die er in Kr terichs Taschen gesehen hatte.
Die Tochter des Kerkermeisters tat gelegentlich Dienst bei ihrem Vater. Die liebreizende Tierfreundin brachte ihrem Kanarienvogel, den M usen und ihrem Eichh rnchen alle m glichen Kunststücke bei, obwohl es sich hierbei um schwierige Tiere handelte. Und weil der Kerkermeister das Gejammer der Kr te nicht mehr ertragen konnte, erlaubte er seiner Tochter, ihre geduldige Ader beim Kr terich zu versuchen.
Mit schmeichelndem Blick betrat sie die Zelle und sagte: "Kopf hoch, wisch dir die Tr nen ab und sei ein braves Tier. Hier, probier doch mal von dem Abendbrot. Ich habe dir Eintopf aus Rindfleisch und Gemüse von mir mitgebracht." Der leckere Duft erfüllte die enge Zelle. Der Kohlgeruch erreichte Kr terichs Nase zuerst und erweckte in ihm kurz die Hoffnung, dass das Leben eventuell doch noch verlockende Aspekte für ihn bereithalten k nnte. Dennoch weinte er weiter und verweigerte damit jeden Trost.
Er erging sich in um das sch ne Leben auf Kr tenhall. Er h rte das Scharren der Stuhlbeine und das tr stliche Geklapper von Geschirr. Er hoffte, dass seine Freunde etwas für ihn unternehmen würden. Langsam freundete sich Kr terich mit der Luft in der Zelle an und überlegte, weshalb er sich keine Anw lte genommen hatte. Bei seinem Verstand h tte er da sicher etwas bewegen k nnen. Mit diesen Gedanken schritt der Heilungsprozess deutlich voran.
Stunden sp ter kam das M dchen mit einer Kanne duftendem Tee zurück. Daneben ein Teller mit hei en Buttertoasts. Der verlockende Duft der krossen Toastscheiben erinnerte den Kr terich an mollig warme Küchenatmosph re und d mmrige Stunden vor dem Kamin. Deshalb trocknete er seine Augen, futterte den Toast und schlüfte von dem hei en Tee. V llig frei begann er, dem M dchen von seiner Heimat zu erz hlen.
Schnell merkte sie, wie wohl dem Kr terich der Plausch tat und sie ermunterte ihn, noch mehr zu erz hlen. Das sollte man dem Kr terich nicht zwei Mal sagen müssen. Er prahlte um sein Herrenhaus und die Türme aus dem 14. Jahrhundert, die sein Anwesen schmückten. Er schw rmte so lange von den modischen Badezimmern und allen Annehmlichkeiten, bis das M dchen lachend rief: "Ich m chte es doch nicht kaufen!"
Am liebsten mochte sie die Stelle mit den Geschirrschr nken und der W schemangel, wenn der Kr terich Lieder sang, und alle Tiere um den Tisch versammelt sa en. Dann fragte sie ihn über seine Tierfreunde aus, wie sie lebten und so ... Natürlich erw hnte sie mit keiner Silbe, wie tierfreundlich sie war und wie gerne sie Haustiere mochte. Sonst w re der Kr terich ziemlich beleidigt gewesen.
Abends pfiff der Kr terich dann noch zwei Lieder, rollte sich ins Heu und schlief friedlich tr umend durch die Nacht. Nach diesen intensiven Unterhaltungen, tat der Kr terich der Tochter des Kerkermeisters immer mehr Leid. Und es erschien ihr immer unglaublicher, dieses arme Tier wegen eines Verbrechens einzukerkern, das so lachhaft schien.
Diese nachdenkliche Stimmung des M dchens lie den eitlen Kr terich denken, das M dchen k nnte in seiner Schüchternheit ihm zugeneigt sein. Fast bedauerte er, dass die gesellschaftlichen Unterschiede ihm unüberbrückbar vorkamen, wo sie doch so ein hübsches M dchen war. Und sie verehrte ihn doch augenscheinlich.